Nachhaltigkeit bei fairpension
Was uns bewegt
Politische Gestaltung beginnt bei fairpension bereits mit unseren Produkten in Form der ethisch-ökologischen Altersvorsorge. Ein wirklich zukunftsorientiertes Versicherungswesen muss, unserer Meinung nach vor allem nachhaltig sein. Sein Geschäft entlang von Kriterien der Nachhaltigkeit auszurichten darf dabei jedoch nicht bedeuten, einen kleinen Teil des Hauptgeschäftes sozial und ökologisch aufzustellen und das als “grüne Transformation” zu betiteln.
Eine echte Transformation heißt für uns, die Orientierung an den sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen der Nachhaltigkeit zum Kern und Zweck des Geschäftes bzw. des Unternehmenszwecks zu betrachten. Und mit dieser Ansicht sind wir nicht allein:




„Gut leben in einer Welt, in der die Wirtschaft im Einklang mit ethischen Werten ist“
“Eine andere Ökonomie ist möglich.” So lautet der Leitspruch, hinter dem sich allein in Deutschland mehr als 2000 Unternehmen, 6700 Einzelpersonen und 60 PolitikerInnen versammelt haben. Die “andere Ökonomie” meint in diesem Fall eine Veränderung des Verständnisses davon, was es heißt wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wirtschaftlicher Erfolg ist, laut einem Wirtschaftslexikon “das in monetären Größen erfasste Ergebnis des Wirtschaftens”. Nach einem solchen Konzept handelt heute ein Großteil der Unternehmen weltweit. Das Problem dabei: Soziale und ökologische Aspekte werden vollkommen vernachlässigt. In der Art und Weise, wie ökonomische Leistungen bemessen werden, ist ein Konzern aber meist genau dann besonders ertragreich. Aber, kann man ein Unternehmen, was z.B ein Umsatzplus verzeichnet, weil es mehr chemische Düngemittel verkauft als im Vorjahr, also einen höheren Umsatz macht wirklich als erfolgreich bezeichnen, wenn bei der Herstellung giftige Abwässer in einen Fluss geleitet werden, der Bauer gesundheitliche Schäden davonträgt und die biologische Vielfalt auf seinem Feld durch das Düngemittel abnimmt? Oder ist es für eine Gesellschaft wünschenswert, wenn eine Firma Lebensmittel herstellt für deren Produktion in Südamerika der Regenwald abgeholzt und Menschen entlang der Lieferkette ausgebeutet werden?
Um genau diese Aspekte in der Bewertung eines Unternehmens zu berücksichtigen gibt es die Gemeinwohl-Bilanz. Sie wird von jedem Unternehmen am Ende eines Jahres im Zusammenschluss mit Beratern der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) erstellt und veröffentlicht. Diese Bilanz gibt Interessierten, Konsumenten oder Mitbewerbern einfach und verständlich Auskunft darüber wie ein Unternehmen sozial, ökologisch und ökonomisch dasteht.
„Gemeinwohl-Ökonomie bezeichnet ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist. Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.”
Den Kern der Gemeinwohl-Bilanz bildet die sogenannte Gemeinwohl-Matrix, die sich aus “Werten” und “Berührungsgruppen”, also Diejenigen, die vom Handeln der Firma betroffen sind, wie z.B Lieferantinnen, Kundinnen, EigentümerInnen, das gesellschaftliche Umfeld und die Mitarbeiterinnen zusammensetzt .
Zu den Werten zählen Transparenz und Mitentscheidung, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Menschenwürde. Dabei werden für jeden Teilaspekt bis zu 50 Punkte vergeben. Die Gemeinwohl-Bilanz ist dabei umso besser, desto mehr Punkte ein Unternehmen erhält. Die Skala reicht dabei von -3600 bis 1000 möglichen Punkten. Danach wird der Bericht von externen Berater*innen der GWÖ geprüft und im Anschluss veröffentlicht, sodass das Ergebnis online verfügbar und einsehbar ist.
Der Gemeinwohl-Bericht geht dabei jedoch über eine Bewertung des Ist-Zustandes hinaus und zeigt ebenfalls das Entwicklungspotenzial einzelner Bereiche vor, in denen sich das Unternehmen noch verbessern kann, um Perspektiven für eine Weiterentwicklung aufzuzeigen. Und auch die Ziele, die im Vorjahr beschlossen wurden fließen in die nächste Bilanz mit ein, sodass ein kontinuierlicher Veränderungs- und Verbesserungsprozess stattfinden kann.
Die etablierten Strukturen des marktwirtschaftlichen Systems fördern im Wesentlichen Konkurrenz als vorherrschende Umgangsform zwischen Unternehmen und die monetäre Gewinnmaximierung als oberstes Unternehmensziel. Wir versuchen uns von diesen Rahmenbedingungen möglichst unabhängig zu machen, denn mit fairpension verfolgen wir vielmehr die Absicht, Werte zu schaffen, die Menschen eine konkreten Nutzen stiften und somit das Gemeinwohl direkt fördern.
Ziel der Unterstützer*innen und Mitglieder der Gemeinwohlökonomie ist es einen wirtschaftlichen Wandel, hin zu einer am Wohl der Allgemeinheit orientierten Form des unternehmerischen Handelns zu bewirken. Manch ein Kritiker bezeichnet diese Idee als “utopisch”, dabei ist die Orientierung von ökonomischen Aktivitäten am Gemeinwohl bereits seit vielen Jahren in den Verfassungen vieler Länder festgeschrieben.
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl.“
– Bayrische Verfassung, Art. 151
Um als Gesellschaft und als Akteure der Wirtschaft diese Grundsätze wieder mit Leben zu füllen möchten wir für die Ideale einer fairen, sozialen und ökologischen Wirtschaftsweise eintreten. Die Vision ist, dass eine am Gemeinwohl orientierte Wirtschaftsweise soll sich in Zukunft auch wirtschaftlich lohnt. Sodass Unternehmen, die eine gute Gemeinwohl-Bilanz besitzen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bevorzugt werden oder auch steuerliche Vorteile erhalten. Und natürlich könnten auch Verbraucher*innen besser erkennen, welches Unternehmen sie unterstützen möchten. Profitstreben und Konkurrenz haben lange genug unseren Alltag und auch unsere sozialen Beziehungen geprägt, weshalb wir dem, ein am Menschen und der Umwelt orientiertes Handeln entgegensetzen wollen, dass auf Werten wie Kooperation, Kommunikation, Wertschätzung und Vertrauen basieren.
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.“
– Deutsches Grundgesetz, Art. 14

Nachhaltigkeit3
Der Begriff der Nachaltigkeit wird oft in drei Dimensionen dargestellt, der Ökologischen, der Sozialen und der Wirtschaftlichen. Damit soll ausgedrückt werden, dass nachhaltige Entwicklung nur durch die gleichberechtigte und gleichzeitige Umsetzung von ökonomischen, sozialen und ökologischen Zielen erreicht werden kann.
Die drei Dimensionen bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Die Entwicklung einer gerechten, lebenswerten und inklusiven Gesellschaft, die ihre eigenen Ressourcen und die der Umwelt erhält setzt demnach eine ganzheitliche Betrachtung und Umsetzung von Nachhaltigkeit voraus.
Unser Netzwerk
Aus Freunden und Bekannten aus dem nachhaltigen Bereich entwickelte sich über die Jahre bundesweit ein Netzwerk an sozial engagierten und umweltfreundlichen Unternehmen, NGOs und Stiftungen, die wir beraten und mit denen wir im gegenseitigen Austausch stehen. Von unserem Büro in Berlin-Mitte aus unterstützen wir Deutschlandweit Menschen beim Aufbau einer nachhaltigen und fairen Altersvorsorge.
